Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex für KMU

Für KMU gibt es mehrere Möglichkeiten, um über das Thema Nachhaltigkeit zu berichten. Ein für die professionelle Berichterstattung hervorragend geeignetes Tool ist der Deutsche Nachhaltigkeitskodex für KMU oder einfach nur kurz DNK. Gerade bezüglich einer Verbesserung der Transparenz der Wertschöpfungskette / Lieferkette ergeben sich speziell für KMU erhebliche Vorteile.

Um das Thema Nachhaltigkeit in Ihren Unternehmen umzusetzen, verfügen große Firmen über eigene Nachhaltigkeitsmanager, teilweise sogar ganze Nachhaltigkeits- oder gar CSR-Abteilungen. Solche Strukturen finden sich in KMU nur sehr selten – Die Lösung: Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex.

Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK) ist ein branchenübergreifender Transparenzstandard des Rats für Nachhaltige Entwicklung (RNE) für die Berichterstattung unternehmerischer Nachhaltigkeitsleistungen und kann von Unternehmen und Organisationen jeder Größe und jeder Rechtsform genutzt werden (Zitat Wikipedia).

Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex – Die DNK Erklärung

Gerade für kleine und mittelständische Unternehmen ist der Deutsche Nachhaltigkeitskodex auf Grund seiner klaren und nachvollziehbaren Struktur wertvoll. Dabei behandelt er durchaus umfassend den Themenkomplex Nachhaltigkeit und weist hierzu eine sehr gute Struktur und Abfolge der einzelnen Aufgaben auf, die es abzuarbeiten gilt. Eine nicht minder wertvolle Eigenschaft des DNK ist die kostenfreie Nutzung der DNK-Plattform, inklusive der Veröffentlichung in der DNK-Datenbank.

 

Die Geschichte des DNK

Ganz am Anfang stand die Konferenz für Umwelt und Entwicklung der Vereinten Nationen 1992 in Rio de Janeiro. Innerhalb dieser Konferenz beschlossen die damaligen Teilnehmer (178 Teilnehmerstaaten) die Agenda 21. Diese begleitet federführend ,als entwicklungs- und umweltpolitisches Aktionsprogramm, die weltweite nachhaltige Entwicklung für das 21. Jahrhundert mit konkreten Handlungsempfehlungen.

Die damalige Bundesregierung reagierte ihrerseits auf die Agenda 21 und gründete den Rat für Nachhaltige Entwicklung. Dieser nahm im April 2001 mit den ersten Mitgliedern seine Arbeit auf. Er besteht aus 15 Personen der Wirtschaft, der Wissenschaft, der Politik und der Zivilgesellschaft. Seine Aufgabe ist die Beratung der Bundesregierung zur Nachhaltigkeitspolitik. Der Rat selbst ist unabhängig und seine Mitglieder werden alle 3 Jahre von der Bundesregierung berufen.

Als Mitglieder waren beispielsweise vertreten (um nur ein paar zu nennen):

 

Zusätzlich zu seiner Funktion als beratendes Gremium für die Bundesregierung kann der Rat auch eigene Projekte durchführen, mit denen die Nachhaltigkeit praktisch vorangebracht wird. Hierzu zählt unter anderem der Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK).

Der DNK stellt in seiner Gesamtheit ein Rahmenwerk für die Nachhaltigkeitsberichterstattung aller Unternehmensgrößen dar und wurde hierfür 2010 vom Rat für nachhaltige Entwicklung ins Leben gerufen. Nach intensiven Gesprächen mit Vertretern von Unternehmen, des Finanzmarktes, der Politik und zivilgesellschaftlichen Organisationen wurde Ende 2010 ein erster Entwurf vorgelegt.

Viele Beiträge später, einem Qualifizierungs-Workshop mit Unternehmen, Erfahrungen aus einem Praxistest sowie umfangreicher Kommunikation mit diversen Stakeholdergruppen, wurde der Deutsche Nachhaltigkeitskodex schließlich Ende 2011 verabschiedet und veröffentlicht.

Funktionsweise des Deutschen Nachhaltigkeitskodex

Grundsätzlich werden die Aufgaben (im DNK „Aspekte“ genannt) nach dem Prinzip „comply-or-explain“ abgearbeitet. Das bedeutet: Man berichtet über jeden abgefragten Bereich, es wird allerdings in zwei Richtungen differenziert (vereinfach erklärt):

 

COMPLY

Wird vom Unternehmen schon etwas zum jeweiligen Nachhaltigkeitsbereich/Fragenkomplex aktiv unternehmen?
Wenn JA – wird beschrieben was das Unternehmen tut, mit welchem Ergebnis und wie es in Zukunft weitergehen soll.

Wenn NEIN >>>

EXPLAIN

Das Unternehmen erklärt, warum es bisher nichts unternommen hat, was es in Zukunft unternehmen möchte, mit welchem Ziel und im Optimalfall bis zu welchem Zeitpunkt, es die zukünftige Entwicklung abgeschlossen haben möchte.

 

Die einzelnen Kriterienbereiche

Der DNK unterscheidet sich zum allgemeine Nachhaltigkeitsmodell das 3 Säulen beinhaltet: die ökonomische, die ökologische und die soziale Säule. Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex besteht dagegen aus 4 Bereichen. Der Nachhaltigkeitsbereich der Ökonomie wird hierbei, wie in der nachfolgenden Grafik dargestellt,  zusätzlich noch in zwei weitere Teilbereiche aufgespaltet.

Deutscher Nachhaltigkeitskodex Vergleich

Unterbereiche des DNK

Die vier, in der Grafik aufgezeigten DNK-Bereiche Strategie, Prozessmanagement, Umwelt und Gesellschaft, sind wiederum in Unterbereiche differenziert, zu denen wie schon bei den  zuvor erwähnten Aufgaben/Aspekte nach dem Modell „comply or explain“ berichtet wird.

Deutscher Nachhaltigkeitskodex Unterbereiche

 

Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex – für KMU

Wie schon eingangs erwähnt, ist eine Erklärung zum Deutschen Nachhaltigkeitskodex gerade für KMU sehr interessant. Die Nutzung der DNK-Plattform, die Prüfung der fertigen DNK-Erklärung, als auch die Veröffentlichung in der frei zugängigen DNK-Datenbank sind kostenfrei.

Damit die Erstellung der eigenen DNK-Erklärung noch leichter wird, kann man in der inova-Akademie auf viele Tipps, zusätzlichen Erklärungen und sogar Textbeispiel (direkt bei einzelnen Aufgaben/Aspekten) zurückgreifen. Zudem ist jederzeit ein direkter Kontakt und eine Hilfestellung durch den inova-Support gewährleistet.

Nachdem bei der Erstellung einer DNK-Erklärung alle Aspekte/Aufgaben abgearbeitet wurden, kann die fertige Erklärung über die DNK-Plattform zur Prüfung durch das Büro Deutscher Nachhaltigkeitskodex eingereicht werden.

 

Die Erklärung freigeben und veröffentlichen

Die Erklärung wird nach Prüfungsanfrage durch das jeweilige Unternehmen vom DNK-Büro auf Vollständigkeit und Klarheit geprüft. Sollte der comply-or-explain Ansatz nicht ausreichend beachtet worden sein oder anderweitige Verständnisfragen auftauchen, setzt sich das Büro mit dem Unternehmen in Verbindung. Nach erfolgter Bearbeitung durch das Unternehmen und nochmaliger Prüfung der Korrekturen/Ergänzungen durch das DNK-Büro, wird die Erklärung freigegeben und ist dann über die allgemein frei zugängige DNK Datenbank für jeden interessierten Nutzer abrufbar.

Gleichzeitig erhält jedes Unternehmen mit der Freigabe ein DNK-Anwender-Signet, mit dem man die Anwendung des Deutschen Nachhaltigkeitskodex kommunizieren kann.

Sollten Sie Fragen zum DNK haben oder wissen wollen, wie Sie eine DNK-Erklärung im eigenen Unternehmen realisieren können, vereinbaren Sie einen Rückruf über meinen persönlichen Terminkalender oder schreiben Sie uns eine Nachricht über das Kontaktformular auf dieser Seite.

Die inova.eco ist Schulungspartner des Deutschen Nachhaltigkeitskodex

Download: DNK-Leifaden (Externer Link – Sie werden auf die Seite des DNK weitergeleitet)

Beitragsbild: Deutscher Nachhaltigkeitskodex