Nachhaltigkeitskommunikation –
ein Leitfaden
Die professionelle Kommunikation der Nachhaltigkeit im Unternehmen steckt bei vielen Unternehmen noch in den Kinderschuhen. Dass die professionelle und glaubhafte Kommunikation des Themas Nachhaltigkeit auch für kleine und mittlere Unternehmensgrößen (KMU) mit begrenzten Ressourcen mit einfachem Mitteln umsetzbar ist, möchte dieser Beitrag „Nachhaltigkeitskommunikation Leitfaden“ aufzeigen.
Nachhaltigkeitskommunikation Leitfaden
In 4 Schritten zur professionellen Nachhaltigkeitskommunikation
Wie man professionell und glaubhaft kommuniziert
Einleitung
Das wie zuvor schon erwähnt die professionelle Kommunikation der Nachhaltigkeit noch in den Kinderschuhen steckt, ist auch bei vielen KMU immer noch sehr stark erkennbar, wobei dies für das tatsächlich nachhaltige Handeln in der Praxis vieler Unternehmen nicht gilt, im Gegenteil. Für viele kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) ist eine nachhaltige Handlungsweise gelebte Praxis.
Dies resultiert allein schon aus dem Selbstverständnis der Inhaber*innen und Geschäftsführer*innen für das langfristige Aufrechterhalten des Unternehmens heraus. Der Grundsatz der Nachhaltigkeit und der Nachhaltigkeitsziele, Bedürfnisse nachfolgender Generationen beim eigenen Verbrauch von Ressourcen zu berücksichtigen, damit die Ressourcen zukünftig auch noch in ausreichender Menge und Qualität vorhanden sind, ist wie schon erwähnt in vielen KMU gelebte und selbstverständliche Praxis.
Gerade in den KMU fehlen hierzu sehr oft die notwendigen personellen, als auch die finanziellen Ressourcen. Dabei ist die Auseinandersetzung mit diesen Themenbereichen gar nicht so kompliziert, wenn man sich entsprechender Methoden und Standards bedient. Natürlich kommt an dieser Stelle gleich wieder die Frage auf: „Nachhaltigkeit im Unternehmen – schon klar, aber was kostet denn so was“? Nun, es gibt hier durchaus Lösungen und Plattformen, die auf nationalen und internationalen Standards beruhen und sogar noch kostenfrei nutzbar sind. Die entsprechenden Tools werde ich noch im weiteren Verlauf vorstellen.
Nachhaltigkeitskommunikation und Authentizität
Bevor wir in die einzelnen Schritte für die professionelle Nachhaltigkeitskommunikation in Unternehmen einsteigen, noch ein paar Bemerkungen zu einem der wichtigsten Parameter überhaupt zum Thema:
„Die Authentizität des Unternehmens in Bezug auf sein nachhaltiges Handeln und der dazu gehörenden Kommunikation“.
Nachhaltigkeitskommunikation Leitfaden – Warum Kommunikation?
Naturgegeben ist es uns unmöglich zu wissen oder zu erkennen, was ein anderer Mensch denkt. Wir wissen weder was diesen Menschen antreibt, was er gerade beabsichtigt, noch in welcher emotionalen Lage er sich gerade befindet. Nur wenn dieser Mensch mir mitteilt, was er möchte, welche Ziele er hat, was er sich wünscht, etc. kann ich mir ein Bild des Menschen machen, ihn für mich persönlich einordnen und mein Verhalten auf ihn und sein Verhalten abstimmen.
Nicht anders ergeht es uns mit Unternehmen. Auch wenn ein Unternehmen seine Produkte in den noch so schillernsten Farben darstellt und mit den besten verfügbaren Eigenschaften anpreist – wir wissen über das Unternehmen wenig bis gar nichts. Erst wenn ein Unternehmen seine Transparenz bzgl. des gesamten Unternehmens erhöht und nach außen sichtbar macht, können wir anfangen uns ein Bild von diesem Unternehmen zu machen. Der einzige Weg diese erhöhte Sichtbarkeit herzustellen ist die Kommunikation und im Falle des nachhaltigen unternehmerischen Handelns nun mal die Nachhaltigkeitskommunikation!
Nachhaltigkeitskommunikation und Authentizität – WIE kommunizieren?
Wenn wir wie im vorhergehenden Abschnitt beschrieben, uns erst dann ein persönliches Bild von etwas machen können, wenn wir ausreichend Information erhalten, muss diese Information erst mal von der anderen Seite proaktiv zur Verfügung gestellt werden. Da ein Unternehmen jedoch (oder zumindest mal hoffe ich das) nicht nur eine Person als „Zielgruppe“ hat, müssen die Informationen für eine Vielzahl von verschiedenen Zielen und/oder Zielgruppen bereitgestellt werden. Dabei ist die Frage zu stellen: In welcher Form sollte das Unternehmen die Informationen aufschlüsseln, damit die Zielpersonen/Zielgruppen diese Informationen als wahr einstufen, für sich selbst analysieren und daraus eine Meinung über das Unternehmen bilden können.
Dabei muss das Unternehmen darauf achten, dass nicht alle Informationen von allen Interessenten gleich wahrgenommen und bewertet werden. Beispielsweise kann die Risikowahrnehmung zu einem bestimmten Sachverhalt sehr weit auseinanderliegen. Um dem zu begegnen, kann man sich für die Informationsweitergabe allgemeingültiger Standards bedienen. Bei den derzeit nutzbaren Standards ist besonders darauf zu achten, dass diese auf möglichst freien Nutzungsrechten beruhen. Gerade im KMU-Bereich sind viele Unternehmen nicht daran interessiert, auch noch hohe Lizenzgebühren für Kommunikationsstandards zu zahlen.
Nachhaltigkeit im Unternehmen – Lösungen
Wir bei inova arbeiten hierzu mit dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex sowie anderen, frei verfügbaren Plattformen. Damit gewährleisten wir schon mal eine kostenneutrale Basis, auf der die Unternehmen aufbauen können. Diese Möglichkeiten möchte ich in diesem Nachhaltigkeitskommunikation Leitfaden einmal aufzeigen.
Ihre Schritte zur professionellen Nachhaltigkeitskommunikation
Das Ziel des Nachhaltigkeitskommunikations-Leitfadens ist, auch kleinen und mittelständischen Unternehmen eine auf Ihre Unternehmensgröße zugeschnittene Lösung, für deren Weg zu einer professionellen Nachhaltigkeitskommunikation aufzuzeigen.
Grundsätzlich besteht dieser Weg aus 4 Hauptbestandteilen:
Schritt 1: Die Nachhaltigkeitsanalyse
Der inova-Fragebogen zur Nachhaltigkeitsanalyse
Für wen kommuniziere ich und warum?
Alle in die Nachhaltigkeitskommunikation integrierten Konzepte haben einen Fokus: den Stakeholder-Anspruch. Diese Ausrichtung begründet sich auf die Verhältnisse, die ich in den Abschnitten „Warum Kommunikation“ und „Nachhaltigkeitskommunikation und Authentizität – WIE kommunizieren?“ erläutert habe. Kurz zusammengefasst: „Wenn ich weiß, was den Stakeholdern wichtig ist, kann ich meine Kommunikation fokussiert an deren Ansichten, Wünsche und Erfordernisse ausrichten“.
Durch diese Fokussierung/Ausrichtung gewährleistet ein Unternehmen eine größtmögliche Qualität der Informationsweitergabe. Wenn ein Unternehmen auf diese Weise den Informationsgehalt auf die Ansprüche der Informationsempfänger*innen, Zielgruppen, Stakeholdergruppen, etc., bei denen es genaue Kenntnisse über deren wichtigen Themen hat hin ausrichtet, entsteht eine sehr gute Kommunikationsbasis.
Bestandsaufnahme des Unternehmens – der IST-Zustand
Der erste Schritt zur Nachhaltigkeitskommunikation ist eine Analyse des IST-Zustandes des Unternehmens, was viele zu der Frage führt:
Was für ein Aufwand kommt hier auf mich zu?
Grundsätzlich ist die Kommunikation zum eigenen nachhaltigen Handeln eine hochindividuelle Angelegenheit. Lediglich die grundlegenden nationalen und internationalen Nachhaltigkeits-Standards auf denen die Kommunikation basiert sind hier vergleichbar. In welchem Umfang und in welcher Tiefe bleibt jedem Unternehmen jedoch selbst überlassen. Vor allen Dingen kommen hier noch die schon erwähnten Ansprüche und Wünsche der Stakeholder hinzu, welche die Komplexität des ganzen Vorhabens nochmals stark beeinflussen.
Gerade am Anfang ist der Aufwand für den ersten Nachhaltigkeitsbericht relativ hoch. Trotzdem empfehle ich, genau hier eine gründliche und detaillierte Bestandsaufnahme und Recherche durchzuführen. Sammeln Sie Kennzahlen, Hintergrundinformationen sowie alle notwendigen Daten während der Analysephase. Die dabei entstehende Basis kommt Ihnen in den Folgejahren sehr zugute. Der Aufwand in der Folgezeit wird dadurch um einiges geringer.
Investieren Sie ausreichend Zeit in Ihren ersten Nachhaltigkeitsbericht, die neugewonnenen Informationen ergeben eine breite Basis und neue Erkenntnisse für Ihr Unternehmen. Das Potential für Innovationen ist dabei durchaus beachtlich, was wiederum zu einem spürbaren und deutlichen Wettbewerbsvorteil führt.
Der inova-Fragebogen zur Nachhaltigkeitsanalyse
Der inova-Fragebogen für eine erste Nachhaltigkeitsanalyse ist integraler Bestandteil des Nachhaltigkeitskommunikation Leitfadens und verschafft Ihnen den zuvor genannten ersten Überblick über Ihr Unternehmen und dessen nachhaltige Ausrichtung. Er zeigt Ihnen in über 40 Fragen eine erste Richtung auf, wie die einzelnen Bereiche in Ihrem Unternehmen zum Thema Nachhaltigkeit aufgestellt sind.
Der fertig bearbeitete Fragebogen kann entweder von Ihnen selbst als Grundlage, z.B. für ein Brainstorming innerhalb Ihres Unternehmens verwendet werden.
Sie können jedoch auch das 30-minütige, kostenfreie Analysegespräch in Anspruch nehmen, in dem wir gemeinsam den Fragebogen und Ihre Situation besprechen. Noch im Gespräch erhalten Sie Handlungsempfehlungen und Tipps für Ihr weiteres Vorgehen.
Damit wäre der Schritt 1, die Feststellung des IST-Zustandes abgeschlossen. Wenden wir uns Schritt 2 zu.
Schritt 2: Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex – Ihr Nachhaltigkeitslotse
Damit das gesamte Projekt an einer professionellen und standardisierten Basis ausgerichtet ist, verwenden wir für die Berichterstattung den Deutschen Nachhaltigkeitskodex oder auch kurz DNK als „Nachhaltigkeitslotse“ (Details zum Deutschen Nachhaltigkeitskodex können Sie in dem inova-Beitrag „DNK“ nachlesen).
Die Inhalte des von Ihnen bearbeiteten inova-Fragebogens zur Nachhaltigkeitsanalyse können Sie für die Bearbeitung innerhalb des DNK wiederverwenden (Die Ausrichtung des Fragebogens ist auf den DNK hin abgestimmt) und damit in die Formulierungen für die DNK-Plattform einfließen lassen.
Die DNK-Plattform dient natürlich nicht nur der Erfassung von Daten usw. sondern mündet am Ende in eine Erklärung zum DNK, die dann in der öffentlich zugängigen Datenbank des Deutschen Nachhaltigkeitskodex frei zugängig und zusätzlich zum Download verfügbar ist.
Durch die Gesamtausrichtung dieses umfassenden 4-Schritte Prozesses am DNK, ist der Deutsche Nachhaltigkeitskodex auch gleichzeitig der größte Vorteil des gesamten hier beschriebenen Prozesses, denn der Fragebogen zur Nachhaltigkeitsanalyse basiert wie schon beschrieben ebenfalls auf dem DNK. Somit ist eine durchgängige professionelle Basis für Ihre Berichterstattung gewährleistet.
Praxistipp Nachhaltigkeitskommunikation Leitfaden: Nachhaltigkeitsstrategie – Erstanwender des DNK
Bereits im ersten DNK-Abschnitt „Strategie“ werden Sie nach Ihrer Nachhaltigkeitsstrategie gefragt. Mein Tipp: Lassen Sie die Aspekte offen, bei denen es um die Nachhaltigkeitsstrategie geht und bearbeiten Sie erst mal alle anderen Aspekte der Bereiche „1. Strategie“, „2. Prozessmanagement“ sowie „3. Umwelt“.
Wenn Sie diese 3 Bereiche bearbeitet haben, haben Sie schon ein wesentlich besseres Gefühl über die Fragestellungen bzgl. der DNK-Aspekte. Auf dieser Basis ist es Ihnen wesentlich besser möglich eine Nachhaltigkeitsstrategie zu formulieren.
Neben der Nachhaltigkeitsstrategie beinhaltet der Bereich 1 des DNK noch zwei weitere, für alle Unternehmen extrem wichtige UND wertvolle Bestandteile:
Schritt 2.1.: Die Wesentlichkeitsanalyse
Schritt 2.2.: Die Stakeholderanalyse
Praxistipp Nachhaltigkeitskommunikation Leitfaden:
Diese beiden Analysen sollten Sie ebenfalls noch VOR der Erstellung einer Nachhaltigkeitsstrategie durcharbeiten. Dadurch geht Ihnen die Erstellung der Nachhaltigkeitsstrategie wesentlich leichter von der Hand.
Schritt 2.1.: Die Wesentlichkeitsanalyse
Mit einer Wesentlichkeitsanalyse erhalten Sie einen sehr schönen Überblick über die Ihnen tatsächlich wichtigen Bereiche in Bezug auf Nachhaltigkeit in Ihrem Unternehmen. Natürlich haben die meisten Unternehmen schon eine gewisse Vorstellung Ihres nachhaltigen Handelns, allerdings ergibt eine Wesentlichkeitsanalyse eine klare Struktur sowie eine Übersicht über die relevanten Nachhaltigkeitsthemen sowie möglicher Nachhaltigkeitsziele in Ihrem Unternehmen.
Bevor ich hier jedoch auf die Wesentlichkeitsanalyse im Detail eingehe, möchte ich noch zuvor die Stakeholderanalyse vorstellen. Aus meiner Sicht bildet die Stakeholderanalyse sogar den Grundstock für die Wesentlichkeitsanalyse.
Schritt 2.2.: Die Stakeholderanalyse
„Wenn ich genau weiß wer sich für mein Unternehmen Interessiert, welche Interessengruppe/ Anspruchsgruppe mein Unternehmen von außen beeinflusst und welche Interessengruppe/ Anspruchsgruppe ich mit meinem Unternehmen beeinflusse, dann kann ich auch genau ermitteln, welche Themen für mich und meine Stakeholder relevant sind“
Die beste Methode um zu ermitteln wer denn die Stakeholder meines Unternehmens sind:
FRAGEN!
Fragen können Sie sich selbst (z.B. als Einzelunternehmen) sowie Ihre Mitarbeiter, Gesellschafter, usw.
Mögliche Stakeholder sind beispielsweise (wobei zwischen internen und externen Stakeholder unterschieden wird):
Interne Stakeholder
-
- Mitarbeiter
- Manager
- Eigentümer/Gesellschafter
Externe Stakeholder
-
-
- Lieferanten
- Kunden
- Gläubiger
- Der Staat
- Die Gesellschaft allgemein
- Spezielle Gruppierungen
- Sponsoren
- Protegés
- …
-
Eine Stakeholderanalyse kann man in 3 Schritte einteilen
Wie detailliert sollte eine Stakeholder-Identifikation durchgeführt werden?
Wie so oft ist es auch in diesem Bereich des Nachhaltigkeitskommunikations-Leitfadens wichtig, was ein Unternehmen in Zukunft in diesem Bereich vor hat. Wenn es beispielsweise in ein echtes Stakeholdermanagement einsteigen möchte, sollte bereits hier schon sehr detailliert gearbeitet werden.
Wenn ein kleines Unternehmen zum ersten Mal in die Nachhaltigkeitsberichterstattung einsteigt, dann ist eine Übersicht über die wichtigsten Stakeholder (in einer Selbstreflektion), verbunden mit einer Priorisierung für den ersten Schritt ausreichend.
Wenn man wirklich wissen möchte was einen Stakeholder „umtreibt“, gibt es hierfür ein ganz einfaches Mittel:
Fragen Sie ihn doch selbst: Was ist dir lieber Stakeholder denn wirklich wichtig?
Sie werden staunen, was da alles zu Tage tritt.
So viel zum Thema Stakeholderanalyse, kommen wir zum nächsten Schritt, der Wesentlichkeitsanalyse.
Schritt 2.1.: Die Wesentlichkeitsanalyse (Fortsetzung)
Nachdem wir nun die Stakeholder identifiziert und priorisiert haben, gehen wir wieder zurück zur Wesentlichkeitsanalyse.
Das wichtigste zuerst: Bei der Wesentlichkeitsanalyse gibt es IMMER zwei Betrachtungswinkel:
-
- Wie beeinflusst mein Unternehmen, meine Produkte ALLES um mich herum (Inside-out)?
- Wie beeinflusst ALLES um mich herum mein Unternehmen (Outside-in)?
Ein Unternehmen schwebt nicht im luftleeren Raum, sondern agiert mit unterschiedlichsten Systemen. Wie in jedem System wirken innerhalb des Systems die einzelnen Komponenten aufeinander ein. Sogar über die Systemgrenzen hinaus kann es Wechselwirkungen geben.
Das Ziel: Hier sollte ein Unternehmen in einer Selbstreflektion aus verschiedenen Blickwinkeln Zusammenhänge und Wechselwirkungen transparent machen und Schlussfolgerungen daraus ziehen.
Zu Beginn einer Wesentlichkeitsanalyse empfiehlt sich ein Brainstorming. Dabei ist es egal ob Sie ein Einzelunternehmen sind, oder ob mehrere Personen an dem Projekt zum Thema Nachhaltigkeit beteiligt sind.
Nehmen Sie sich Zeit und ein Blatt Papier, um die für Ihr Unternehmen relevanten Themen zu ermitteln!
Dabei können Sie Fragen stellen wie:
-
- Wer sind meine Kunden?
- In welchem Umfeld, in welchen Branchen sind die Kunden meines Unternehmens angesiedelt?
- Beeinflusst mein Unternehmen sein Umfeld regional, überregional, deutschlandweit…?
- Beeinflusst mein Unternehmen nur eine geringe, klar abgegrenzte Zielgruppe?
- In welchem Maße und mit welchen Dingen wirken die Kunden auf mein Unternehmen und den Produkten, die Sie vom Unternehmen erwerben ein?
- Wer außer den Kunden hat noch ein Interesse an meinem Unternehmen (Behörden, Verbände, Netzwerke, Zulieferer?
- Wie wirkt sich die Produktion der Produkte/der Dienstleistungen meines Unternehmens auf das Gesamtumfeld aus?
- …
Praxistipp Nachhaltigkeitskommunikation Leitfaden: Stakeholderkommunikation für eine Wesentlichkeitsanalyse
Unterschätzen Sie nicht die persönliche Unterhaltung mit Ihren Stakeholdern für das Gelingen einer Wesentlichkeitsanalyse. Bereits ein Telefonat, in dem Sie ihrem Stakeholder mitteilen, dass Sie einen Nachhaltigkeitsbericht vorbereiten und ihn dazu befragen möchten, was ihm denn wichtig ist, bringt meistens nicht nur Informationen, sondern resultiert auch in einer wesentlich höheren Wertschätzung des Stakeholders gegenüber Ihrer Handlungsweise.
Bitte immer beachten: Wichtig bei der Wesentlichkeitsanalyse sind immer zwei Betrachtungswinkel:
-
- Wie beeinflusse ich die Außenwelt mit meinem Unternehmen und
- wie beeinflusst die Außenwelt mein Unternehmen (oder mit anderen Worten: „Welche Anspruchsgruppen muss ich besonders beachten, die durch ihr Verhalten meine Geschäftstätigkeit beeinflussen)?
Die so entstandene Liste bearbeiten Sie nun weiter und weisen den einzelnen Punkten Wesentlichkeitsstufen zu. Hierbei gibt es in der Wesentlichkeitsanalyse zwei unterschiedliche Sichtweisen (Extern und Intern) und drei unterschiedliche Priorisierungsstufen:
Externe und interne Sichtweise:
-
- Wie hoch ist die Bedeutung des Themas XYZ für die EXTERNEN Anspruchsgruppen/Stakeholder
- Wie hoch ist die Bedeutung des Themas XYZ für die INTERNEN Anspruchsgruppen/Stakeholder
Die drei Priorisierungsstufen
-
- Mittel
- Hoch
- Sehr hoch
Wenn Sie Ihre Liste aus dem Brainstorming nun priorisiert haben, ist diese Bearbeitungsstufe nun auch abgeschlossen. Sie haben eine Wesentlichkeitsanalyse erstellt.
Schritt 3 Ihre individuelle Nachhaltigkeitsstrategie
Auf Grund der erstellten Stakeholderanalyse sowie der daran angeschlossenen Wesentlichkeitsanalyse, können Sie nun auf dieser Grundlage die Bearbeitung des ersten Teils des DNK „Strategie“ vervollständigen.
Dabei kann eine Nachhaltigkeitsstrategie Teil der Unternehmensphilosophie sein, sie kann jedoch auch völlig eigenständig beschrieben sein. Ein Einzelunternehmen kann auf eine allgemeine Nachhaltigkeitsstrategie hinweisen, die im täglichen Agieren und im Selbstverständnis des Unternehmens eingebunden ist (hier sollte man jedoch schon noch ein paar Beispielbereiche aufzählen).
Sollten Sie beim Erstellen Ihrer ersten Nachhaltigkeitserklärung bzgl. einer Nachhaltigkeitsstrategie beim besten Willen auf keinen grünen Zweig gekommen sein, besteht auch die Möglichkeit die strategische Ausrichtung wie im vorangegangenen Absatz beschrieben allgemein auszuführen und als Ziel die Erstellung einer Nachhaltigkeitsstrategie bis zur nachfolgenden DNK-Erklärung zu implementieren.
Praxistipp Nachhaltigkeitskommunikation Leitfaden für die erste DNK-Erklärung
Gerade kleinere Unternehmensgrößen sehen sich in Angesicht der vielen Einzelaspekte in einer DNK-Erklärung etwas überfordert. Betrachten Sie Ihre erste DNK-Erklärung wirklich als EINSTIEG in die Nachhaltigkeitsberichterstattung. Sie müssen hier keine hochkomplexe und profimäßig erstellte Erklärung abgeben. Natürlich muss alles stimmen und schlüssig beantwortet sein, damit bei der finalen Prüfung durch das DNK-Büro Ihre DNK-Erklärung auch angenommen und schlussendlich auch zur Veröffentlichung freigegeben wird. Denken Sie immer daran: Eine DNK-Erklärung baut auf der Funktionsweise auf:comply oder explain
Das bedeutet: Entweder Sie halten eine Anforderung ein, erklären WIE Sie das machen und in WELCHEM Umfang – oder Sie erklären bei Nichteinhaltung oder Nichterfüllung der Anforderung WARUM Sie das nicht/oder noch nicht erfüllt haben und BIS WANN Sie das erfüllen wollen (oder evtl. auf Grund der Unternehmensgröße z.B. gar nicht müssen).
Schritt 4: Die Nachhaltigkeitskommunikation
Wenn man es ganz genau betrachtet, sind Sie bereits schon mittendrin in der Nachhaltigkeitskommunikation! Natürlich begibt sich die Kommunikation Ihrer nachhaltigen Handlungsweise mit der Veröffentlichung Ihrer Erklärung zum Deutschen Nachhaltigkeitskodex auf eine wesentlich höhere Stufe, jedoch sind Sie bereits durch die reine Arbeit an Ihrer DNK-Erklärung schon aktiv in der allgemeinen Nachhaltigkeitskommunikation unterwegs.
Sie unterhalten sich möglicherweise und diskutieren angestrengt mit den Mitgliedern Ihrer Arbeitsgruppe „Nachhaltigkeit“ in Ihrem Unternehmen. Sie kommunizieren die Erstellung der DNK-Erklärung Ihren Mitarbeitern und Stakeholdern. Evtl. binden Sie Ihre Mitarbeiter und Stakeholder sogar in den DNK-Prozess mit ein,… und … und …. und.
Der möglichen Nutzung einer eigenen DNK-Erklärung sind eigentlich keine Grenzen gesetzt:
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Also eigentlich gibt es keinen Grund weiter zu warten!
Starten Sie noch heute Ihren persönlichen Weg zur professionellen Nachhaltigkeitskommunikation.
Hier nochmals als Zusammenfassung die verschiedenen Tools, die im Bezug auf diese Beitragsreihe zur Verwendung kamen: