Berichtsumfang definieren

CO2-Footprint - Ein Leitfaden für KMU

Im letzten Beitrag „CO2-Footprint erstellen – Leitfaden für KMUs – Teil 1 /Grundlagen für den Start“ haben wir uns die wichtigsten Überlegungen bzgl. eines CO2-Footprint angeschaut.

Zudem haben wir festgestellt, dass vor dem Start zum eigentlichen CO2-Footprint mit Hilfe einer speziellen CO2-Footprint-Stakeholderanalyse ermittelt werden sollte, welche Interessengruppen sich für diesen oder jenen Bereich im CO2-Footprint besonders interessieren.

Damit haben wir den ersten großen Schritt zum CO2-Footprint sichtbar gemacht.

Kommen wir nun zu Schritt 2:

 

Festlegung des Berichts-Umfangs und der Berichts-Tiefe für den CO2-Footprint.

1. Zielsetzung klar definieren:

Im Teil 1 haben wir ermittelt, welche Interessen detailliert Ihre Stakeholder bzgl. Ihres CO2-Footprints haben. Im Teil 2 sollten Sie genau herausarbeiten, was Sie persönlich für Ihr eigenes Unternehmen mit Ihrer Analyse erreichen möchten. Welche Fragen wollen Sie beantwortet haben? Welche Probleme sollen gelöst werden?

Eine klare Zielsetzung gibt Ihnen eine Richtung vor und hilft Ihnen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

 

Beispiele für Zielsetzungen, die durch einen CO2-Footprint erreicht werden sollen

 

Ziel-Beispiel 1: Management von CO2-Emissionsrisiken

  • Identifizierung von Risiken im Zusammenhang mit zukünftigen CO2-Beschränkunge
  • Identifizierung kosteneffektiver Reduktionsmöglichkeiten
  • Festlegung von CO2-Zielen, Messung und Berichterstattung über Fortschritte

 

Ziel-Beispiel 2: Transparenz

  • Freiwillige Berichterstattung gegenüber den Stakeholdern über THG-Emissionen und Fortschritte (Transparenz herstellen)

 

Ziel-Beispiel 3: Informationen über die Erreichung der CO2-Reduktions-Ziele

  • Berichterstattung an staatliche und nichtstaatliche Berichterstattungsprogramme
  • Umweltkennzeichnung und CO2-Footprint-Zertifizierung

 

Ziel-Beispiel 4: Teilnahme an Berichterstattungsprogrammen (z.B. DNK)

  • Teilnahme an staatlichen Berichtsprogrammen auf nationaler, regionaler oder lokaler Ebene

 

Ziel-Beispiel 5: Teilnahme an CO2-Märkten

  • Unterstützung interner CO2-Handelsprogramme
  • Teilnahme an externen Programmen für den Handel mit Emissionsrechten
  • Berechnung von CO2-Steuern

2. Ressourcen bewerten:

Berücksichtigen Sie die verfügbaren Ressourcen – Zeit, Geld, Personal und technische Möglichkeiten. Wenn Sie begrenzte Ressourcen haben, müssen Sie möglicherweise Ihre Analyse anpassen, um sie effizienter zu gestalten.

3. Datenverfügbarkeit prüfen:

Bevor Sie den Umfang festlegen, sollten Sie wissen, welche Daten Ihnen zur Verfügung stehen und wie verlässlich diese sind. Manchmal kann die Datenverfügbarkeit den Umfang und die Tiefe der Analyse einschränken oder erweitern. Hierzu gehen wir noch detaillierter in Teil 3 dieser Reihe ein.

4. Risikobewertung:

Überlegen Sie, welche Risiken mit Ihrer Analyse verbunden sein könnten, und versuchen Sie, diese zu minimieren. Zum Beispiel könnten unvollständige Daten zu falschen Schlüssen führen.

5. Iterative Vorgehensweise:

Betrachten Sie die Analyse als einen iterativen, als einen sich schrittweise verbessernden Prozess. Beginnen Sie zu Anfang mit einer breiteren Herangehensweise und verfeinern Sie dann im Laufe der Jahre Ihre Analyse basierend auf den gewonnenen Erkenntnissen.

6. Feedback einholen:

Nachdem Sie einen Entwurf Ihres Analyserahmens erstellt haben, holen Sie Feedback von Kollegen, Experten oder anderen Beteiligten ein. Oft können Außenstehende wertvolle Perspektiven bieten.

7. Flexibilität bewahren:

Auch wenn es wichtig ist, Umfang und Tiefe vorab festzulegen, sollten Sie auch bereit sein, Anpassungen vorzunehmen, wenn neue Informationen oder Herausforderungen auftauchen.

8. Ergebnisse überprüfen und anpassen:

Nach Abschluss der CO2-Footprints sollten Sie die Ergebnisse überprüfen, ob sie Ihren Erwartungen und Zielen entsprechen. Wenn nicht, überlegen Sie, wie Sie den Analyserahmen beim nächsten Mal anpassen können (Gemäß dem Motto: NACH dem CO2-Footprint ist VOR dem CO2-Footprint).

 

Fazit:

Das Festlegen von Umfang und Tiefe einer Analyse ist kein einmaliger Prozess, sondern erfordert sorgfältige Überlegung, Planung und gegebenenfalls Anpassung. Indem Sie den oben genannten Schritten folgen, können Sie sicherstellen, dass Ihre Analyse relevant, effizient und wertvoll ist.

 

So, das war Schritt 2: Festlegung des Berichts-Umfangs, der Berichts-Tiefe für den CO2-Footprint.

Wenn Sie zu diesem Teil oder generell zum Thema CO2-Fussabdruck Fragen haben, buchen Sie gerne einen unverbindlichen Termin mit mir.

 

Im nächsten Teil geht es um das Thema

Teil 3: Datenquellen & Datenverfügbarkeit