Nachhaltigkeitsstrategie für KMU

Nachhaltigkeitsstrategie für KMU – wie geht das?

Eine Nachhaltigkeitsstrategie ist die Beschreibung eines „Fahrplans“ zur Umsetzung einer nachhaltigen Entwicklung. Solche Fahrpläne können in verschiedenen Bereichen Verwendung finden, etwa bei Verbändern, der Politik, in kommunalen Einrichtungen, Genossenschaften und natürlich in den Unternehmen der Privatwirtschaft.

Im Grunde genommen ist in jedem Unternehmen eine rudimentäre Nachhaltigkeitsstrategie vorhanden. Dies gilt besonders für die kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU). Alleine schon aus dem Selbstverständnis der Inhaber und Geschäftsführer in Bezug auf die langfristige Planung (zum Teil identisch mit der eigenen Lebensplanung) des Unternehmerdaseins, ergibt sich automatisch eine Nachhaltigkeitsstrategie.

Allerdings folgen im Augenblick noch die Wenigsten dem Grundsatz: „Tue Gutes und sprich darüber“. Die eigene, durchaus wertvolle Nachhaltigkeitsstrategie und ihre positiven Effekte, werden leider sehr selten entsprechend kommuniziert.

Wie man eine solche Nachhaltigkeitsstrategie professionell sowie transparent darstellen und das auch mit einem geringen, für KMU machbaren Aufwand realisieren kann, zeigt beispielsweise eine Erklärung zum deutschen Nachhaltigkeitskodex.

Zuvor möchte ich allerdings noch kurz auf die Nachhaltigkeitsstrategie – Deutschland eingehen, welchen Hintergrund diese hat und wie sich das für die KMU nutzen lässt.

Nachhaltigkeitsstrategie Deutschland

In der Nachhaltigkeitsstrategie Deutschland der Bundesregierung, finden sich die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals – SDG) der Vereinten Nationen wieder. Die erste Version der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie wurde 2002 angefertigt und wird seit 2004 regelmäßig, in einem 4 Jahres-Rhythmus aktualisiert und ergänzt. Durch Sie wird der Kurs für die nachhaltige Entwicklung der Bundesrepublik bestimmt.

Die Nachhaltigkeit in dieser Strategie bedeutet in einfachen Worten:

„Friedlich miteinander zu leben, auf die Mitmenschen achten und diese beschützen, nicht mehr verbrauchen als auch nachwachsen kann und damit auf nachfolgende Generationen Rücksicht nehmen“

Viele KMU leben wie schon erwähnt bereits jetzt nach diesem Vorsatz. Nun können eben diese KMU durch eine transparente und glaubhafte Kommunikation dies auch mit Hilfe einer DNK-Erklärung nach außen tragen.

Nachhaltigkeitsstrategie – Definition

Im Allgemeinen orientiert man sich beim Erstellen einer Nachhaltigkeitsstrategie an nationalen und/oder internationalen Standards um eine möglichst nachvollziehbare Struktur zu erhalten.

Ein Standard bietet sich hier besonders an: die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals – SDG).

Zur Übersicht die 17 Ziele nachfolgend kurz aufgeführt (detailliertere Infos: hier).

1. 1. Weniger Armut
   2. Kein Hunger
   3. Gesundheit und Wohlergehen
   4. Hochwertige Bildung
   5. Geschlechtergleichheit
   6. Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen
   7. Bezahlbare und saubere Energie
   8. Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum
   9. Industrie, Innovation und Infrastruktur
   10. Weniger Ungleichheiten
   11. Nachhaltige Städte und Gemeinden
   12. Verantwortungsvolle/r Konsum und Produktion
   13. Maßnahmen zum Klimaschutz
   14. Leben unter Wasser
   15. Leben an Land
   16. Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen
   17. Partnerschaften zur Erreichung der Ziele

Wenn sich ein Unternehmen nun beispielsweise am Deutschen Nachhaltigkeitskodex ausrichtet, kann es sich innerhalb einer DNK-Erklärung auf ihm besonders wichtige Ziele konzentrieren. Das ist besser, als sich in einer Vielzahl von Punkten zu verzetteln. Gerade am Anfang der Nachhaltigkeitskommunikation, -berichterstattung gilt auch hier der Wahlspruch: „Weniger ist mehr“!

Nachhaltigkeitsstrategie entwickeln

Wie entwickle ich denn nun eine Nachhaltigkeitsstrategie, wird sich manches Unternehmen hierzu fragen. Nun, auch hier gibt es wie so oft verschiedene Wege, um zum Ziel zu gelangen. Eine Möglichkeit ist auf einen internationalen Standard zurückzugreifen und sich an ihm zu orientieren, z.B. der Global Reporting Initiative (GRI).

(Übrigens orientiert sich der deutsche Nachhaltigkeitskodex am GRI. Somit baut eine DNK-Erklärung automatisch auf diesem Standard auf. Wen wundert es da noch, dass selbst sehr große Unternehmen den DNK als Basis ihrer Nachhaltigkeitsberichterstattung verwenden.)

Vom Grundsatz her gliedert sich der Berichtsrahmen des GRI in die Bereiche:

1. 1. Umwelt
   2. Produktverantwortung
   3. Direkte ökonomische Auswirkungen
   4. Arbeitsbedingungen und angemessene Arbeit
   5. Menschenrechte und
   6. Gesellschaft

Der komplette Berichtsrahmen der GRI ist sehr umfassend und enthält viele, detailliert Einzelbereiche über die zu berichten ist (Einzelindikatoren). Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex hingegen orientiert sich zwar an der Global Reporting Initiative, allerdings wesentlich weniger umfangreich und damit besser für KMU zu realisieren.

Deutscher Nachhaltigkeitskodex (DNK)

Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK) ist ein branchenübergreifender Transparenzstandard des Rats für Nachhaltige Entwicklung (RNE) für die Berichterstattung unternehmerischer Nachhaltigkeitsleistungen und kann von Unternehmen und Organisationen jeder Größe und jeder Rechtsform genutzt werden (Zitat Wikipedia-Link).

Durch die gute und übersichtliche Strukturierung des deutschen Nachhaltigkeitskodex gelingt es Unternehmen, auch als Neuling im Themenkomplex Nachhaltigkeit, eine komplette DNK-Erklärung in einem überschaubaren Zeitraum zu realisieren. Nachfolgend eine Auswertung des Büro Deutscher Nachhaltigkeitskodex bzgl. dem Zeitaufwand einer DNK-Erklärung.

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